Je nach Auslöser gibt es unterschiedliche Arten von Hufrehe.
- Belastungsrehe
- traumatische Rehe
- Geburtsrehe
- Fütterungsrehe
- Vergiftungsrehe
Die ersten beiden haben eine mechanische Ursache.
Durch Schonung einer verletzten Gliedmaße kann die, der anderen Seite überlastet werden. Im Moment der Belastung wird der Huf nicht optimal durchblutet. Steht das Pferd also dauerhaft auf einem Bein der Vorhand oder Hinterhand kann es zu einer Unterversorgung des belasteten Hufs kommen und so zur Hufrehe, der Belastungsrehe.
Ein ein untrainiertes und nicht an das Reiten in schnellen Gangarten auf hartem Boden gewöhntes Tier kann durch einen derartigen Ritt eine Rehe erleiden. Durch die Erschütterungen kommt es dann zur mechanischen Zusammenhangstrennung der verbindenden Gewebeschicht zwischen Hufbein und Hornkapsel. Das ist dann eine traumatische Rehe.
Bei der Geburtsrehe, Fütterungsrehe und Vergiftungsrehe sind Toxine die Ursache.
Bei der Geburtsrehe entstehen die Toxine durch Reste einer nicht vollständig abgegangenen Plazenta im Pferdekörper. Bakterien zersetzen diese Reste und bilden in diesem Prozess Toxine, die die Hufdurchblutung schädigen.
Bei der Fütterungsrehe entstehen die Toxine ebenfalls durch Bakterien, allerdings durch deren massenhaftes Absterben im Dickdarm. Dazu kommt es, wenn ein ungewohnt hoher Anteil an Kohlenhydraten im Futter enthalten ist. Auch das in Gräsern vorkommende Fruktan ist ein Kohlenhydrat. Schnell gelangen zu viele davon unverdaut in den Dickdarm und es verändert sich dort die Darmflora. Milchsäure produzierende Bakterien vermehren sich drastisch und erniedrigen den ph-Wert. Die Rohfaser verarbeitenden Bakterien sterben dadurch, weil sie einen höheren ph-Wert benötigen. Die sterbenden und sich zersetzenden Organismen setzen dabei die schädigenden Toxine frei.
Bei der Vergiftungsrehe sind die Vorgänge ähnlich.
Desweiteren sind Pferde mit dem Cushing- und dem equinen metabolischen Syndrom (EMS) sehr gefährdet. Dazu mehr in einem anderen Artikel.